Samstag, 2. Mai 2009
Schweinegrippe
Die Spanische Grippe 1918 hat 200.000 Tote gefordert bei einer Sterblichkeitsrate von "nur" 6%. Bei der Schweinegrippe "rechnen Fachleute" mit einer Sterblichkeitsrate von 60 bis 70% (Zweckpessimismus, Wichtigtuerei oder echte Panik?)

Sicher, wenn's denn so kommt, dann wird's schlimm. Gott und Impfstoffhersteller, bewahret uns davor (aber die Vogelgrippe kam ja auch nicht so wie befürchtet)!

Was deshalb aber derzeit in den Behörden abläuft ist Hektik pur! Jeden Tag bekomm ich Briefe und Faxe, von Behörden, Ärtekammer, Kassenärztliche Vereinigung (KV). Anweisungen, Adressen, Flyer, Poster - täglich neu und upgedated - zum Auslegen, Aushängen, Abheften, auswendig lernen. Kurz, ich habe jetzt schon fast soviel zu tun, als wäre sie schon da, die Schweinegrippe.

Nur, bloss weil in Mexiko ein paar Grippeviren fremd gegangen sind, hab ich deshalb nicht weniger ganz normale Patienten! Die brauchen mich auch - wie vorher! Also mal wieder: Zusatzarbeit, noch weniger Freizeit.

Während die Behörden Personal aufgestocken und Budgets erhöhen, dürfen wir deutschen Ärzte mal wieder unsere "soziale Verantwortung" wahrnehmen ... (logisch) ... u n b e z a h l t.

Und wenn's dann wirklich losgeht, wird Frau Schmidt wieder quäken: die ärztlichen Standesorganisationen sind verantworlich, die müssen nur die Ärzte richtig einsetzen!

Tja, Frau Schmidt, die sind dann aber vielleicht in anderen Ländern, die bessere Arbeitsbedingungen haben!

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