Mittwoch, 7. Juli 2010
§§§ Wir haben zuviele Ärzte §§§
der landarsch, 13:50h
Der folgende Kommentar steht heute in der Ärztezeitung:
Kein Konzept gegen Ärztemangel
(Von Christoph Fuhr)
Der Ärztemangel ist längst in der Mitte Deutschlands angekommen (Anm.: der Kommentar bezieht sich auf einen Originalartikel über die Situation in einer Kleinstadt in Nordhessen), die Konsequenzen sind fatal: Bei Niedergelassenen wächst der Frust, weil Kollegen fehlen und ihnen die Arbeit über den Kopf wächst. Patienten klagen, weil sie immer längere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, die vor allem im Alter zu einer immensen Belastung werden. Kommunalpolitiker sind frustriert, weil auch bei bester Infrastruktur kein Arzt zu bewegen ist, sich in ihrem Ort niederzulassen. Und der KV sind wegen einer völlig veralteten Bedarfsplanung die Hände gebunden.
Damit nicht genug: Die Perspektiven für junge Ärzte sind unattraktiv. Die Honorarsituation ist unbefriedigend, die bürokratische Belastung nimmt zu, Politiker wirken orientierungslos und vollkommen überfordert.
Es ist ja nicht so, dass niemand über Problemlösungen mit Blick auf den Ärztemangel nachdenken würde. Überall im Land wird analysiert, werden Pläne gemacht, wird versucht, kleine und große Hebel in Bewegung zu setzen. Doch ein auch nur im Ansatz tragfähiges Gesamtkonzept ist nicht zu erkennen.
Niemand scheint derzeit in der Lage, das hochkomplexe Problem Ärztemangel auch nur halbwegs befriedigend lösen zu können. Das kann fatale Folgen haben!
Nun gäbe es da eine ganz einfache Lösung: erhöht die ärztlichen Honorare und macht eine Gesundheitsreform, die wirklich eine ist, nicht nur wieder eine Kürzungsorgie!
Aber weit gefehlt: Rösler kappt jetzt sogar die Honorare bei den Hausarztverträgen (hat die Politik noch vor kurzem gezielt favorisiert!). Damit sollen - neben den "Einsparungen" (= Kürzungen) im ambulanten Bereich in Höhe von 350 Mio €uro - selektiv im hausärztlichen Bereich noch weitere 500 Mio €uro "eingespart" werden! Da kennt einer die alte Weißheit nicht "mit Speck fängt man Mäuse"!
Kein Konzept gegen Ärztemangel
(Von Christoph Fuhr)
Der Ärztemangel ist längst in der Mitte Deutschlands angekommen (Anm.: der Kommentar bezieht sich auf einen Originalartikel über die Situation in einer Kleinstadt in Nordhessen), die Konsequenzen sind fatal: Bei Niedergelassenen wächst der Frust, weil Kollegen fehlen und ihnen die Arbeit über den Kopf wächst. Patienten klagen, weil sie immer längere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, die vor allem im Alter zu einer immensen Belastung werden. Kommunalpolitiker sind frustriert, weil auch bei bester Infrastruktur kein Arzt zu bewegen ist, sich in ihrem Ort niederzulassen. Und der KV sind wegen einer völlig veralteten Bedarfsplanung die Hände gebunden.
Damit nicht genug: Die Perspektiven für junge Ärzte sind unattraktiv. Die Honorarsituation ist unbefriedigend, die bürokratische Belastung nimmt zu, Politiker wirken orientierungslos und vollkommen überfordert.
Es ist ja nicht so, dass niemand über Problemlösungen mit Blick auf den Ärztemangel nachdenken würde. Überall im Land wird analysiert, werden Pläne gemacht, wird versucht, kleine und große Hebel in Bewegung zu setzen. Doch ein auch nur im Ansatz tragfähiges Gesamtkonzept ist nicht zu erkennen.
Niemand scheint derzeit in der Lage, das hochkomplexe Problem Ärztemangel auch nur halbwegs befriedigend lösen zu können. Das kann fatale Folgen haben!
Nun gäbe es da eine ganz einfache Lösung: erhöht die ärztlichen Honorare und macht eine Gesundheitsreform, die wirklich eine ist, nicht nur wieder eine Kürzungsorgie!
Aber weit gefehlt: Rösler kappt jetzt sogar die Honorare bei den Hausarztverträgen (hat die Politik noch vor kurzem gezielt favorisiert!). Damit sollen - neben den "Einsparungen" (= Kürzungen) im ambulanten Bereich in Höhe von 350 Mio €uro - selektiv im hausärztlichen Bereich noch weitere 500 Mio €uro "eingespart" werden! Da kennt einer die alte Weißheit nicht "mit Speck fängt man Mäuse"!
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kreativarzt,
Mittwoch, 7. Juli 2010, 23:35
Rösler ist genauso ängstlich und ideenlos wie alle andern.
Mich erinnert das alles an einen inversen Marktschreier. Wenn der brüllt “Und noch ne Wurst obendrauf, immer noch alles für 10 Euro und noch ein Stück Butter ...” dann brüllt unsere Gesundheitsopolitik: “Und nochmal kriegen die Hausärzte eins drauf, wir schneiden nochmal was vom Honorar weg, und weil`s so schön war und keiner sich wehrt, nehmen wir von den Hausarztverträgen jetzt auch noch was weg, immerhin habt ihr ja noch einige von den früh abgeschlossenen, bis die auslaufen.... und damit es nicht langweilig wird bekommt ihr noch die 160 Seiten zum Kodieren oben drauf und den Kliniken schneiden wir auch noch was weg”.
Wenn ich meine Kollegen vor Ort sehe, da rührt sich NICHTS! Das wird alles geschluckt. Ja gut, die Bürgermeister rotieren schon. Aber der Kollaps muss dichter vor die Tür rücken, bevor der ängstliche Rösler sich gegen die Lobbies und die CSU durchsetzt. Was sind das alles nur für Angsthasen und aalglatte Pfeifen.
Wenn ich meine Kollegen vor Ort sehe, da rührt sich NICHTS! Das wird alles geschluckt. Ja gut, die Bürgermeister rotieren schon. Aber der Kollaps muss dichter vor die Tür rücken, bevor der ängstliche Rösler sich gegen die Lobbies und die CSU durchsetzt. Was sind das alles nur für Angsthasen und aalglatte Pfeifen.
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