Donnerstag, 11. März 2010
Wo ist das schwarze Loch?
Die Medikamentenkosten "explodieren" schon wieder (das tun sie immer, wenn die Politik meint, es könnte auch billiger gehen). Nun ist es unbestritten, dass Medikamente in Deutschland teurer sind als anderswo auf der Welt (mit Ausnahme USA) und dass in Deutschland auch wesentlich mehr Medikamente verbraucht werden als in den meisten anderen Ländern. Dochdarum gehts hier nicht.

Aber andererseits werden inzwischen (nach hochamtlichen Untersuchungen) ca 80% der Medikamente als Generica (Nachahmerpraparate) verordnet. Die sind deutlich billiger als die Originale. Und auch die Gesamt-Anzahl der verordneten Medikamente ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Und obendrein drücken die Krankenkassen die Medikamentenkosten (im Generikabereich) durch ihre Rabattverträge inzwischen fast auf 50% der offiziellen Generikapreise herunter.

Wenn also 80% der verordneten Medikamente - bei eher sinkender Gesamtzahl - nur noch etwa die Hälfte kosten, dann müssten (Neuerungen jetzt mal nicht gerechnet) die Medikamente, die vor wenigen Jahren noch 30 Mrd. €uro gekostet haben, heute nur noch 18 Mrd (= 60%) kosten. Tatsächlich sollen die Medikamentenausgaben inzwischen aber eher bei 40 Mrd. liegen ??? So viele Neuerungen ?? Das vermag man fast nicht zu glauben.

Oder machen die Kassen "Doppelte Buchführung": Auf der einen Seite die - theoretischen - Ausgaben, auf der anderen (Einnahmen-)Seite die Rückerstattungen und Rabatte ? Oder wo ist das schwarze Loch, in dem das alles veschwindet?

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Wie oft bekommen Patienten Medikamente verschrieben, die sie dann doch gar nicht vertragen oder von denen sie - bei akuten Erkrankungen - gar nicht so viel davon brauchen, selbst wenn es die kleinste Packungsgröße ist. Besonders bei älteren Menschen liegen oft haufenweise Medikamente herum. Auch bei mir fand ich schon Reste, die ich dann in der Apotheke entsorgte, weil sie längst abgelaufen waren. Da frage ich mich manchmal schon, ob man das nicht irgendwie verbessern könnte.

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Ist schon richtig. Aber hier gehts gar nicht darum, dass wir mit viel weniger Medikamenten auskämen, wenn alle sich sinnvoll verhalten würden. Hier gehts um nackte Zahlen und um gefälschte mißdeutete Statistiken!

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Ist schon klar. Aus genau diesem Grund ging es mir aber darum, einen Vorschlag zu machen, wo man wirklich etwas sparen könnte. Und ich meinte damit auch nicht die Ärzte, sondern die Pharmaindustrie - die macht schließlich die Packungsgrößen. Ich weiß nicht, ob es in England noch so ist, aber zumindest früher schrieb der Arzt den Patienten die benötigte Anzahl der Tabletten auf, die sie dann in der Apotheke abgefüllt bekamen. Mein WG-Mitbewohner in England bekam mal Penicillin verschrieben, der kam dann mit so einem Schraubgläschen heim.

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Der Eingang zur Unterwelt ?
Jedenfalls wäre interessant, die wahren Zahlen zu sehen.

"Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von fast 1,1 Milliarden Euro erzielt. "

von hier:
http://www.tagesschau.de/inland/krankenkassen170.html

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